Geschichte

Unsere Visitenkarte sind unsere Grundsätze. Sie zeigen, dass der SB wie alle Korporationsverbände ein Zusammenschluss von wertebezogenen, akademischen Bildungs- und Erlebnisgemeinschaften auf Lebenszeit ist. Seine ihm eigene Identität beruht auf dem Vermächtnis der Urburschenschaft in Verbindung mit einer geistig offenen Ausrichtung am Christentum.

Das persönliche Verhältnis der Mitglieder untereinander ist dabei geprägt von der Idee der Bundesbruderschaft, der Idee eines Generations- und Korporationsübergreifenden Freundschaftsverhältnisses.

Christlich-ökumenisch, europäisch und auf dieser Grundlage Eintreten für eine offene Welt und für eine offene Gesellschaft-, das sind die Ideale, denen sich der SB seit über 150 Jahren verpflichtet weiß.

Die geschichtlichen Anfänge der ältesten Verbindung des SB, der Christlichen Studentenverbindung Uttenruthia zu Erlangen, reichen in die Jahre 1827 bis 1836. Als sich die Erlanger Burschenschaft 1827 in eine mehr politisch ausgerichtete (Germania) und in eine mehr wissenschaftlich ausgerichtete Gruppe teilte, bildete sich ein dritter Kreis, der von Anfang an “ auch unter dem Einfluss der schweizerischen Urburschenschaft (Zofingia) “ christlich-ökumenisch und zugleich europäisch ausgerichtet war. So wird die Uttenruthia allgemein als dritter Zweig der Erlanger Burschenschaft angesehen, ging aber in der Abgrenzung zur besonderen Betonung des Nationalen nunmehr einen eigenen Weg. Sie entwickelte zudem eigenes Brauchtum und Liedgut und war schon damals durch die besondere Pflege des Wanderns „jugendbewegt.“ Gerade diese „jugendbewegte“ Seite hat zur Gründung und Festigung des SB geführt, wobei das wunderschön gelegene Schwarzburg eine besonders wichtige, integrierende Rolle von Anfang an bis heute spielt.

Die Versuche, mit Gleichgesinnten einen eigenen Verband zu schaffen, führten am 3. Juni 1852 zur Gründung des „ersten“ Schwarzburgbundes, der 1860 an der Uneinigkeit in der Duellfrage zerbrach. Schon damals hatten sich die drei Hauptströmungen des SB zusammengefunden: die christlich-arministische Urburschenschaft geprägt durch die Zofingia, die christlich-deutsche Burschenschaft und der christlich-burschenschaftliche Progress ,

Bereits am 25. Mai 1858 hatte die Uttenruthia mit der Tuiskonia zu Halle das „Ilmenauer Kartell“ abgeschlossen, welches Pfingsten 1887 zur Gründung des „zweiten“ Schwarzburgbundes führte. Der SB erfuhr eine Unterbrechung danach nur noch durch das Verbot in der NS-Zeit (Pfingsten 1939).

Der SB ist ein föderalistischer Dachverband. Die Einzelverbindungen genießen größte Selbständigkeit und bilden jeweils ihr eigenes, spezifischer Profil heraus. In den äußeren Formen hat dies zu einer großen Vielfalt geführt. Sie stellt sich dar in reinen Männer- und Frauenverbindungen, in gemischten Verbindungen, und “ aufgrund der besonderen damaligen geschichtlichen Situation “ auch in einer nichtfarbentragenden Verbindung. Die „Einheit in der Vielfalt“ will immer wieder neu gelebt und erlebt werden. Dies kann nur durch Einübung in gegenseitige Toleranz geschehen, was als Chance für den SB und seine Mitglieder begriffen wird. Grundlage dafür ist unser Bundesbruderschaftsprinzip.

Der Aufgabe als Bildungsgemeinschaft versucht der SB durch die regelmäßigen Schwarzburg-Seminare (SBS) nachzukommen. Daneben spielt das alte „burschenschaftliche Kränzchen“, der „Wissenschaftliche Abend“ in den Einzelverbindungen eine wichtige Rolle. Hier soll in einer überschaubaren Runde und im intensiven Gespräch mit Profssoren/imnen, Fachleuten und Bundesgeschwistern versucht werden, „über den Tellerrand“ des Fachstudiums zu schauen. So will man sich eine breite Bildung aneignen, die heute von den Hochschulen kaum noch vermittelt wird.

Selbstverständlich kommt die studentische Fröhlichkeit im SB nicht zu kurz, Zu nennen sind hier Kneipen mit geistreichen Einlagen (z.B. Spitzkrüge oder „Lokustüren“ in Abwandlung der „Basler Schnitzelbank“), Hütten-Freizeiten, Wanderungen. Herausragende Ereignisse sind der Thomastag in Nürnberg sowie der in jedem Semester stattfindende, 42 km lange „Stempferbummel“ von Erlangen in die Fränkische Schweiz; nicht zuletzt die alle zwei Jahre stattfindenden Tagungen in Schwarzburg (SBT).